Im Interview mit einer Spitex Mitarbeiterin
Veröffentlicht am: September 24, 2024
Im Interview mit einer diplomierten Pflegefachfrau der Spitex Glattal.
Im Rahmen des Jahresberichtes 2023 führten wir ein Interview mit einer Spitex Mitarbeiterin durch. Nadine Frauenfelder ist diplomierte Pflegefachfrau und hat ihren Hund Lungta regelmässig bei Kundeneinsätzen mit dabei.
Liebe Nadine, wieso arbeitest du bei der Spitex Glattal?
Mein Vater hat früher bei der Spitex Glattal interimsmässig gearbeitet. So kam es, dass mein Interesse geweckt wurde und auch ich bei der Spitex Glattal gelandet bin. Früher arbeitete ich im Spital, was sehr bereichernd war. Aufgrund der schnell wechselnden Dynamik habe ich dann in die Spitex gewechselt. Auch schätze ich das Team genauso wie die Selbständigkeit bei der Arbeit, sowie viele Freiheiten zu geniessen.
Wieso hast du dich für den Pflegeberuf entschieden?
Ich arbeite nun seit 30 Jahren ohne Unterbruch und hochprozentig in der Pflege. Früher war ich im Bereich Treuhand tätig, doch dabei fehlte mir etwas und gab mir keine Erfüllung. So kam ich per Zufall in den Pflegeberuf und bin nun seit sehr vielen Jahren im Gesundheitswesen tätig.
Was zeichnet eine gute Pflegekraft aus?
Eine gute Pflegekraft muss für mich Einfühlsamkeit, Mitgefühl, Verständnis und fundiertes Fachwissen mitbringen. Auch Ehrlichkeit ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt, der gegeben sein soll.
Gibt es oft schwierige Momente für dich? Wenn ja, wie gehst du mit ihnen um?
Klar, es gibt immer wieder schwierige Momente. Zum Beispiel gibt es bei unseren Kundeninnen und Kunden, die kein soziales Netz haben, viel zu organisieren. Auch Dinge, die sonst niemand macht, übernimmt die Spitex, was uns zeitweise an die Grenzen unseres Auftrages führen kann. Eine Bewältigungsstrategie benötige ich persönlich nicht dabei, da es für mich Dinge sind, die halt einfach erledigt werden müssen.
Du hast teilweise deinen Hund Lungta bei deinen Einsätzen dabei. Wie ist das für dich?
Das ich Lungta teilweise bei den Einsätzen dabeihaben darf, ist für mich eine grosse Bereicherung. Lungta ist meine Familie und dass ich sie bei der Arbeit dabeihaben darf ist mir sehr viel Wert. Ich merke auch, dass ich durch sie weniger unter Zeitdruck und Stress arbeite.
Hat Lungta eine positive Wirkung auf unsere Kundinnen und Kunden?
Ich finde schon. Durch Lungta sind die Kundinnen und Kunden abgelenkt. Probleme, das Alter oder Beschwerden der Kunden treten für einen Moment in den Hintergrund, wenn der Hund da ist. Ehrliche Emotionen wie Freude oder Glück sind spürbar. Ich habe auch das Gefühl, dass die Kundinnen und Kunden durch den Hund mehr Vertrauen zu mir aufbauen können und sie sich mir öffnen.
Was war dein Herzensmoment während deiner Zeit in der Spitex Glattal?
Bei der Spitex Glattal gehöre ich zum Palliativ Team und habe dadurch mit terminalen Kundinnen und Kunden zu tun. Da gibt es für mich unzählige Herzensmomente, da es eine Zeit ist, in der wir sehr nahe zusammenwachsen. Für mich gibt es also mehr als nur ein Herzensmoment, welchen ich erleben durfte.
Welches sind deine abschliessenden Worte?
Mir gefällt es in der Spitex und ich fühle mich hier absolut am richtigen Ort. Man kann sehr eigenständig arbeiten und trägt Verantwortung. Sozusagen ist man ein Einzelunternehmen, verpackt in einem grossen Unternehmen, was für mich die Arbeit bei der Spitex so besonders macht. Die vielen Freiheiten und das Vertrauen, welches wir in der Spitex dadurch erhalten, hat einen grossen Wert für mich.